Wettbewerbe wie „Jugend musiziert“ bieten sich für manche unserer Musikschülerinnen und Musikschüler an. Überhaupt kein Muss, aber wenn Wunsch und Begabung vorhanden sind, proben wir gerne im Musikunterricht auf schöne Erfolge mit dem Klavier, der Geige oder dem Gesang hin.
Freude am Musizieren liegt uns bei unserem Musikunterricht ganz besonders am Herzen. Manchmal gibt es Schülerinnen und Schüler, die durch eine besondere Begabung auffallen. Dann kann es vorkommen, dass wir gemeinsam mit Eltern und Kindern bzw. Jugendlichen einen Wettbewerb wie „Jugend musiziert“ ins Auge fassen. Wir haben bereits einige junge Musizierende auf diesem Weg begleitet. Von der Stückauswahl über Proben bis hin zur Begleitung beim eigentlichen Vorspiel sind wir dabei.
Vorbereitung auf „Jugend musiziert“ mit Proben, Auftritten und Werkstattkonzert
Erfolgreich bei „Jugend musiziert“ waren nach entsprechender Vorbereitung bei uns im Musikunterricht zum Beispiel Schülerinnen unserer Geigenlehrerin Kristina Dumont, die einen guten zweiten Preis mit den Mädchen erzielten. Eine der beiden Mädchen nimmt als Schülerin Geigenunterricht bei Piano & Voice und ihre Spielpartnerin hat bei Kristina Dumont in Augsburg Unterricht. Für den Wettbewerb haben die beiden gemeinsam musiziert. Ihre Generalprobe war der Auftritt bei einem Werkstattkonzert wenige Tage zuvor. So lernen unsere Schülerinnen auch die Situation bei Vorspielen erst einmal in vertrauter Atmosphäre. Und manchmal kommen solche schönen Erfolgserlebnisse dabei heraus.
Fragen an drei Musikschülerinnen, die bei „Jugend musziert“ mitgemacht haben
Mia, Katharina und Lena, Ihr habt Euch intensiv auf „Jugend musiziert“ vorbereitet. Wie lange habt Ihr die Stücke geübt?
Katharina: „Etwa vor einem Jahr vorher habe wir grob angefangen, aber ein viertel Jahr vorher so richtig.“
Lena: „Im September nach den Sommerferien haben Frau Fersch und ich begonnen, immer wieder die Lieder für den Wettbewerb zu üben.“
Mia: „Ein Viertel Jahr ungefähr.“
Wie viele Minuten dauerte Euer Vortrag?
Lena: „Ungefähr acht Minuten.“
Katharina: „Etwa zehn Minuten.“
Mia: „Sieben Minuten.“
Seit wann singt Ihr bei Piano & Voice? Nehmt Ihr auch Einzelunterricht?
Lena: „Mit vier Jahren habe ich bei den Singfröschen angefangen, also vor ungefähr vier Jahren. Seit etwa einem Jahr habe ich Einzelstunden bei Frau Fersch und singe zusätzlich bei den ‚kids‘ im Chor.“
Katharina: „Ich bin seit zehn Jahren im Chor. Einzelsingen und Klavierunterricht habe ich seit ungefähr sieben Jahren.“
Mia: „Seit sechs Jahren bin ich bei Piano & Voice. Ich nehme Einzelstunden und bin bei den Juniors im Chor.“
Was hast Du gegen das Lampenfieber getan?
Lena: „Eigentlich war ich gar nicht aufgeregt, doch vorsichtshalber hatte ich „PINO-DINO“ dabei, unser Maskottchen bei den ‚kids‘!“
Mia: „Ich habe gelesen.“
Katharina: „Lampenfieber habe ich eigentlich fast überhaupt nicht.“
Wie hast Du dich am Tag des Vortrags vorbereitet?
Katharina: „Ich habe die Texte nochmal angeschaut, mich eingesungen und viel Tee getrunken. Ich habe mich warm angezogen. Leider war ich ein bisschen krank an dem Tag.“
Mia: „Nicht sprechen und Text wiederholen. Ich war leider erkältet. Das war dumm, aber ich habe trotzdem weitergemacht und nicht aufgegeben.“
Lena: „Leider war ich am Tag des Wettbewerbs sehr stark erkältet, also habe ich versucht auf meine Stimme aufzupassen. Ich habe versucht viel zu trinken, vor allem Tee, habe viele Halstabletten gelutscht und versucht so wenig wie möglich zu sprechen.
Leider hat das alles nichts geholfen und am Tag des Wettbewerbs bin ich zwar noch hingegangen, aber nach dem Einsingen mit Frau Fersch war klar, dass ich nicht teilnehmen kann! Natürlich war ich enttäuscht, aber vielleicht klappts ja beim nächsten Mal! Am nächsten Tag hat dann der Arzt festgestellt, dass ich eine Kehlkopfentzündung hatte, das hat ganz schön weh getan, aber jetzt wirds langsam wieder besser.“
Danke für Eure Antworten!
Das waren die Ergebnisse:
Mia, Jahrgang 2006, belegte den zweiten Platz in der Kategorie „Gesang“ in der Altersgruppe II.
Lena konnte wegen ihrer starken Erkältung nicht antreten – eine Entscheidung, die ihr nicht leicht gefallen ist! Aber sie hat sicher noch ganz viele schöne Erlebnisse und Auftritte vor sich!
Mit Piano & Voice bei „Jugend musiziert“ antreten – Interview mit Stefanie Fersch
Gab es schon häufiger Schülerinnen und Schüler von Piano & Voice, die bei Jugend musiziert teilgenommen haben?
Stefanie Fersch: „Ja, wir haben in den vergangenen Jahren schon mit mehreren Schülerinnen teilgenommen. Hauptsächlich im Fach Gesang, aber auch schon mit zwei jungen Pianisten, die begleitet haben. Und bisher durften wir uns ausschließlich an 1. und 2. Preisen freuen!“
Welche Voraussetzungen sollte ein solcher Schüler mitbringen?
Stefanie Fersch: „Grundsätzlich kann jeder Schüler und jede Schülerin mitmachen – eine gewisse Begabung vorausgesetzt. Hinzu sollte eine gute Portion Ehrgeiz kommen, um sich mit regelmäßigem Üben über eine längere Zeit intensiv mit dem Wettbewerbsprogramm zu beschäftigen. Gemeinsam festigen wir die Stücke und feilen sie musikalisch aus. Mit Durchhaltevermögen und viel Freude an der Musik kann jeder dahin gelangen.“
Wie werden die Schülerinnen und Schüler bei Piano & Voice auf den Auftritt vorbereitet?
Stefanie Fersch: „Zu den Einzelunterrichtsstunden, die jeder dieser Schülerinnen und Schüler wöchentlich hat, und in welcher die einzelnen Stücke technisch und musikalisch erarbeitet werden, proben wir zusätzlich mit unserer Korrepetitorin das musikalische Zusammenspiel und das Wettbewerbsprogramm im Ablauf. Hier probe ich mit den Kandidaten das Programm in unterschiedlicher Reihenfolge, um möglichst flexibel zu werden, und dann aber auch wieder in der ‚Wunschreihenfolge‘.
Je nach Länge und Anspruch des Programmes muss man auch die nötige Kondition aufbauen und diverse Übergänge gut proben. Zudem ist mir wichtig, dass das Programm auswendig vorgetragen wird. Dies braucht natürlich auch eine gewisse Zeit und Reifung. Allen Beteiligten macht diese Schlussprobenphase immer viel Spaß, da sie sehr konzentriert ist und schon ein wenig Wettbewerbsfeeling verbreitet.
Kurz vor dem Wettbewerbstag gibt es wie bei Konzerten eine Generalprobe mit kleinem Publikum, um den ‚Ernstfall‘ zu trainieren. Eltern, Großeltern oder Freunde freuen sich, das Programm vorab zu hören und begleiten die Teilnehmer mit ihrem Interesse und allen verfügbaren gedrückten Daumen.“
Was ist mit Eltern und Schülern, die nicht an solchen Wettbewerben teilnehmen möchten?
Stefanie Fersch: „Das ist natürlich gar kein Thema! Die Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler ist rein freiwillig und sollte aus Freude an der Musik geschehen – gepaart mit gesundem Ehrgeiz und einer guten Kondition! Leider kann man immer wieder auch Wettbewerbskandidaten beobachten, die ein wenig ‚gedrillt‘ wirken. Dies lehne ich für meine eigene pädagogische Arbeit absolut ab.
Für Piano & Voice steht der Spaß am Musizieren und Singen immer an erster Stelle. Nur so kann letztendlich auch die Teilnahme an einem Wettbewerb gut gelingen – ohne dass ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Wer musikalisch in der Lage wäre und von mir diesbezüglich gefördert werden würde, sich aber eine Teilnahme selbst nicht zutraut, wird natürlich niemals antreten ‚müssen‘. Er besucht weiter seinen Unterricht aus Spaß an der Musik und muss sich keiner Wettbewerbssituation aussetzen.“
Gibt es denn auch für diese Schülerinnen und Schüler Auftritte?
Stefanie Fersch: „Ja, unsere Schülerinnen und Schüler haben an unserem Institut vielseitige Möglichkeiten, sich mit dem Erlernten auch mal einem Publikum zu präsentieren. Im Kleinen bei unseren Werkstattkonzerten, aber immer wieder auch bei größeren Veranstaltungen. So findet jeder das zu ihm passende Auftrittsformat.“
Die Fragen stellte Petra Harenbrock
Link zu Jugend musiziert Augsburg